Über SD&C und die Entwicklung des Altersanzugs
Der erste Einsatz eines Altersanzugs (kurz für "Alterssimulationsanzug") erfolgte um 1970 als "Instant Aging" und bestand im Aufsetzen von mit Vasiline beschichteten Brillengläsern, im Anbringen von Gewichten an den Füßen und von Gummibändern zwischen den Beinen. So sollten junge Medizinstudenten ein ersten Eindruck von den Auswirkungen geriatrischer Erkrankungen bekommen.
Der Gründer von SD&C, Dr. Roland Schoeffel, war zwischen 1992 und 2002 als Verantwortlicher für Ergonomie bei Siemens damit befasst, die psychomotorischen Leistungsgrenzen Älterer zu erkunden, um Bedienoberflächen zu entwickeln, die von Älteren ebenso gut wie von Jüngeren gehandhabt werden konnten. Eine Simulation, mit dem man die Funktionsminderung eines normalen Älteren darstellen konnte, sollte helfen, die aufwändigen Tests mit realen Versuchspersonen zu verringern. 1999 entwickelte er dazu einen vorhandenen Altersanzug zur Simulation von gerontologischen Krankheitszuständen zu einem Simulationsanzug des gesunden Alterszustandes weiter und initiierte eine Biomechanik-Dissertation, in der die Simulationskomponenten einer wissenschaftlichen Validitätsbeurteilung unterzogen wurden. Ab 2003 wurde der Simulationsanzug in der Firma SD&C weiterentwickelt und schließlich auch patentiert. Er erhielt den Namen Senior Suit.
Dr. Schoeffel hat zahllose Designprojekte zur einfachen Bedienbarkeit betreut, seine Erfahrungen und Erkenntnisse in mehreren Fachartikeln und Fachvorträgen weltweit referiert, mehrere Patente angemeldet, und er hat Leitfäden für die seniorengerechte Produktgestaltung geschrieben. Zwischen 2000 und 2005 wurden seine Leitfäden Grundlage der ISO-Norm 20282, durch die heute ein weltweit einheitlicher Maßstab für leicht zu handhabende Geräte besteht.
Weitere Infos zur Firmengeschichte, Filme und Dokumente, finden sich auf den Facebook-Seiten "SD&C-Story":